Historie der Geestemünder Bank AG
Am 24.November 1871 um 4:00 Uhr Nachmittags, versammelten sich im Hotel
„Hannover“ zu Geestemünde (Bremerhaven) 70 Herren, die das vorgesehene Grundkapital
von 125.000 Talern gezeichnet hatten, beschlossen die vom Gründungskomitee entworfene Satzung und wählten
den ersten Verwaltungsrat, der in seiner Funktion eher dem heutigen Vorstand entspricht.
Am 27. Dezember 1871 wurde die Geestemünder Bank in das Handelsregister eingetragen und nahm schließlich
am 02. Januar 1872 ihre Geschäftstätigkeit auf, welche zunächst noch in gemieteten Räumen stattfand.
Das erste Geschäftsjahr verlief mit einem Gewinn von 30.600 Mark und einer Bilanzsumme in Höhe von 1,7 Millionen
Mark ebenso erfolgreich wie die darauffolgenden Jahre und Jahrzehnte. Zum 31. Dezember 1913 belief sich die Bilanzsumme
bereits auf 13,6 Millionen Mark – Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung zu jener Zeit. Zu den wesentlichen
Tätigkeitsbereichen gehörten damals das klassische Kredit- und Einlagengeschäft mit Handel und Gewerbe
sowie die Anteilnahme an der Gründung verschiedener Hochseefischerei-, Kleinbahn- und Bankunternehmungen.
Die Jahre des ersten Weltkrieges sowie der darauffolgenden Inflationszeit hinterließen tiefe Spuren in Bremerhavens
Wirtschaftsleben, besonders die Bereiche Hochseefischerei und Werftindustrie erlitten Einbußen bis zu 60%. Nach
kurzer Blütezeit kam der „Schwarze Freitag“ 1929 und eine der schlimmsten Weltwirtschaftskrisen, welche
die Welt bisher erlebt hat. Nach den schlimmen Kriegsjahren 1933-45 konnte die Geestemünder Bank ihr 75.
Firmenjubiläum im Jahr 1945 nur noch in den Trümmern Bremerhavens abhalten.
Es folgten die Jahre des Wirtschaftswunders Deutschlands und zum 100. Firmenjubiläum, im Jahr 1971 waren
die größten Wunden des Zweiten Weltkrieges behoben und der wirtschaftliche Erfolg der Geestemünder
Bank spiegelte sich in den Bilanzen wider.
Im Jahr 1986 übernahm die Vereins- und Westbank aus Hamburg 82% des gesamten Aktienkapitals, welche ihrerseits
zu einem späteren Zeitpunkt bekanntlich von der Bayerischen Vereinsbank (heute HypoVereinsbank) vollständig
übernommen wurde.
Schließlich wurde das gesamte Bankgeschäft inklusive Mitarbeiter der
Geestemünder Bank 1997 an das Bankhaus Neelmeyer AG aus Bremen - welches ebenfalls zum Vereins- und Westbank-Konzern
gehörte - abgegeben. Nicht mit übertragen wurden im wesentlichen die Aktien sowie die Grundstücke und
Gebäude. Der Rückgabe der Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften folgte eine Umbenennung der
Gesellschaft in Geestemünder Verwaltungs- und Grundstücks Aktiengesellschaft (GVG).
Im Jahr 1998 wurde die GVG zunächst vom WCM-Konzern übernommen und im Oktober 1998 mehrheitlich an die
HBAG Real Estate AG, Hamburg verkauft. Auf der Hauptversammlung der GVG am 13. April 1999 in Bremerhaven wurde
mit einer Präsenz von 90,55% des Grundkapitals einstimmig eine Umfirmierung in „Deutsche Real Estate AG“
beschlossen, um somit eindeutig die neue Ausrichtung im Immobilienbereich aufzuzeigen.
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